Fundstücke im Zwischenraum

Auf meinen Wegen durch Görlitz sind mir Objekte begegnet, die scheinbar beiläufig im Stadtraum existieren: leere Flaschen, Bänke ohne Sitzende, Skulpturen… Dinge, die nicht im Zentrum stehen, sondern am Rand des Blickfeldes auftauchen – und gerade deshalb eine eigene Präsenz entwickeln.

Im Kontext des japanischen Ma werden diese Gegenstände zu Markierungen des Zwischenraums. Sie füllen nicht, sie zeigen das, was fehlt: die Menschen, die Nutzung, die Geschichte. Ihre Stille verweist auf die Leere, die sie umgibt.

So entstehen Bilder einer Stadt, die in den kleinsten Spuren ihre Trostlosigkeit offenbart. Die Objekte sind nicht mehr Gebrauchsgegenstände, sondern stille Zeichen einer Abwesenheit, die den Raum zwischen Vergangenheit und Gegenwart sichtbar macht.

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