Fenster sind Übergänge – sie öffnen den Blick nach innen und lassen das Außen herein. In Görlitz jedoch begegnen sie uns oft in anderer Gestalt: verrammelt, zugeklebt, verhüllt. Andere wiederum spiegeln nicht das Leben dahinter, sondern nur die Straßen davor.
In dieser Serie verdichten sich die Fenster zu Bildern einer Stadt, die ihre Transparenz verloren hat. Sie zeigen nicht mehr, was drinnen geschieht, sondern reflektieren nur noch das Außen oder verweigern den Blick vollständig.
Im japanischen Konzept des Ma wird gerade dieser Zwischenraum bedeutsam: die Leerstelle zwischen Innen und Außen, zwischen Sehen und Nicht-Sehen. Die Fenster dieser Stadt sind nicht mehr Übergänge, sondern Zeichen einer Abwesenheit. Ihr Schweigen macht sichtbar, was fehlt.
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