Die Fotografien dieser Serie richten den Blick auf Fassaden und Schaufenster einer Stadt, die nichts mehr preisgeben. Orte, die einst für Austausch, Begegnung und Leben standen, sind heute verschlossen, verhüllt, blind. Türen und Fenster verlieren ihre Funktion, Schaufenster sind nur noch Oberflächen – sie zeigen nichts, außer der eigenen Leere. Dazwischen zeugen renovierte Objekte von dem Wunsch, Leben und Bewegung in die Stadt zu bringen.
Im Sinn des japanischen Konzepts Ma wird gerade diese Abwesenheit zum Ausdruck: Der Leerraum zwischen Innen und Außen, zwischen Vergangenheit und Gegenwart, wird sichtbar. Was nicht gezeigt wird, spricht lauter als das Sichtbare.
So verdichten sich die Fassaden zu stillen Bildern einer Stadt im Schweigen. Nicht die Dinge selbst, sondern das Nicht-Sein formt ihre Aussage. Die Leere wird zur Gestalt, und Trostlosigkeit verwandelt sich in eine stille, fast kontemplative Erfahrung.
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