Kategorie: Blog

  • Im Herzen der Stille

    Ein zarter Zweig, fast verloren im Weiß. Ein roter Mittelpunkt, wie ein stilles Pulsieren im Hintergrund des Daseins. Manchmal zeigt sich das Wesentliche nicht laut, sondern in einem kaum wahrnehmbaren Hauch. In einem feinen Detail, das uns daran erinnert: Ruhe entsteht dort, wo wir uns dem Einfachen öffnen.

    So wie ein Atemzug, der uns zurückholt. So wie ein stiller Gedanke, der sich in Wärme verwandelt.

    Im sanften Raum zwischen Wahrnehmung und Stille finden wir uns selbst — leise, klar, und ganz im Jetzt.

  • Spaziergang zum Schloss Wiligrad

    Gestern habe ich einen schönen langen Spaziergang direkt am See entlang zu Schloss gemacht. Im Gepäck die 5D IV mit dem 1.2 50 mm L Objektiv. Es gab eine Menge zu entdecken.

  • Meditation


    Die Füße ausgestreckt, der Blick auf das glitzernde Wasser. Ein Moment, in dem nichts getan werden muss. Keine Eile, keine Aufgabe, kein Ziel. Nur Atmen. Ankommen. Spüren, wie der Körper zur Ruhe findet, während das Licht auf den Wellen tanzt. Manchmal ist Stille nicht lautlos — sie zeigt sich im sanften Rhythmus des Lebens. In solchen Augenblicken wird klar: Frieden beginnt dort, wo wir uns selbst erlauben, einfach zu sein.

  • Fundstücke im Zwischenraum

    Auf meinen Wegen durch Görlitz sind mir Objekte begegnet, die scheinbar beiläufig im Stadtraum existieren: leere Flaschen, Bänke ohne Sitzende, Skulpturen… Dinge, die nicht im Zentrum stehen, sondern am Rand des Blickfeldes auftauchen – und gerade deshalb eine eigene Präsenz entwickeln.

    Im Kontext des japanischen Ma werden diese Gegenstände zu Markierungen des Zwischenraums. Sie füllen nicht, sie zeigen das, was fehlt: die Menschen, die Nutzung, die Geschichte. Ihre Stille verweist auf die Leere, die sie umgibt.

    So entstehen Bilder einer Stadt, die in den kleinsten Spuren ihre Trostlosigkeit offenbart. Die Objekte sind nicht mehr Gebrauchsgegenstände, sondern stille Zeichen einer Abwesenheit, die den Raum zwischen Vergangenheit und Gegenwart sichtbar macht.

  • Verlorene Durchgänge

    Türen und Tore markieren Übergänge – sie öffnen Räume, verbinden Innen und Außen, versprechen Zugang. In Görlitz aber stehen viele dieser Durchgänge still. Sie sind abgenutzt, beklebt, verriegelt oder vom Verfall gezeichnet. Statt einladend zu wirken, erzählen sie von Vergänglichkeit, von dem, was einmal war und nicht mehr ist.

    Im japanischen Konzept des Ma bedeutet ein verschlossener Zugang nicht nur das Ende einer Bewegung, sondern auch die Entstehung eines Zwischenraums. Das, was fehlt – die Offenheit, die Einladung, die Funktion – wird sichtbar als Leere.

    So verwandeln sich die Türen und Tore dieser Stadt in stille Zeichen einer Trostlosigkeit. Sie sind nicht mehr Schwellen des Übergangs, sondern Bilder der Abwesenheit. In ihrem Schweigen liegt ein Raum der Betrachtung, in dem sich das Unsichtbare zeigt: das Ma, die Leere, die das Vorhandene umgibt.

  • Zwischen Spiegelung und Verhüllung

    Fenster sind Übergänge – sie öffnen den Blick nach innen und lassen das Außen herein. In Görlitz jedoch begegnen sie uns oft in anderer Gestalt: verrammelt, zugeklebt, verhüllt. Andere wiederum spiegeln nicht das Leben dahinter, sondern nur die Straßen davor.

    In dieser Serie verdichten sich die Fenster zu Bildern einer Stadt, die ihre Transparenz verloren hat. Sie zeigen nicht mehr, was drinnen geschieht, sondern reflektieren nur noch das Außen oder verweigern den Blick vollständig.

    Im japanischen Konzept des Ma wird gerade dieser Zwischenraum bedeutsam: die Leerstelle zwischen Innen und Außen, zwischen Sehen und Nicht-Sehen. Die Fenster dieser Stadt sind nicht mehr Übergänge, sondern Zeichen einer Abwesenheit. Ihr Schweigen macht sichtbar, was fehlt.

  • Das Schweigen der Häuser

    Die Fotografien dieser Serie richten den Blick auf Fassaden und Schaufenster einer Stadt, die nichts mehr preisgeben. Orte, die einst für Austausch, Begegnung und Leben standen, sind heute verschlossen, verhüllt, blind. Türen und Fenster verlieren ihre Funktion, Schaufenster sind nur noch Oberflächen – sie zeigen nichts, außer der eigenen Leere. Dazwischen zeugen renovierte Objekte von dem Wunsch, Leben und Bewegung in die Stadt zu bringen.

    Im Sinn des japanischen Konzepts Ma wird gerade diese Abwesenheit zum Ausdruck: Der Leerraum zwischen Innen und Außen, zwischen Vergangenheit und Gegenwart, wird sichtbar. Was nicht gezeigt wird, spricht lauter als das Sichtbare.

    So verdichten sich die Fassaden zu stillen Bildern einer Stadt im Schweigen. Nicht die Dinge selbst, sondern das Nicht-Sein formt ihre Aussage. Die Leere wird zur Gestalt, und Trostlosigkeit verwandelt sich in eine stille, fast kontemplative Erfahrung.

  • lost in Görlitz

    Die Bilder dieser Serie zeigen Menschen, die inmitten einer Stadtlandschaft auftauchen, die keinen Halt mehr gibt. Fassaden bröckeln, Plätze schweigen, Türen führen ins Nichts – und doch bewegen sich Einzelne durch diese Kulissen. Sie wirken klein, isoliert, fast verloren in Räumen, die weder Heimat noch Ziel sind.

    Im japanischen Konzept des Ma wird gerade dieses Zwischen-Sein bedeutsam: die Stille, die Lücke, die Pause zwischen den Dingen. In dieser Serie sind die Menschen nicht Protagonisten, sondern Durchwanderer einer Leere, die größer ist als sie selbst. Ihre Anwesenheit macht das Fehlen noch sichtbarer.

    So wird Trostlosigkeit nicht nur in der Architektur spürbar, sondern auch in der Haltung der Körper im Raum: ein Gehen ohne Richtung, ein Warten ohne Ziel. Ma offenbart sich hier als der unsichtbare Rahmen, in dem die Verlorenheit zur Gestalt wird.

  • Gallentiner Kurve


    Bei dem Streckenausbau der Deutschen Bahn wird bei Gallentin nahe Bad Kleinen eine sogenannte Verbindungskurve errichtet. Damit soll es künftig möglich sein, mit dem Zug zwischen Lübeck und Schwerin zu fahren, ohne dass wie bisher Züge in Bad Kleinen wenden oder die Passagiere umsteigen müssen. Die Arbeiten sollen 2028 abgeschlossen sein. Da das Ganze quasi bei mir „vor der Haustür“ stattfindet, musste ich erstmal eine Fotorunde drehen.

  • Dresden 03.06.2025

    Da ich mir die Wolfgang Tillmans Ausstellung „Weltraum“ unbedingt anschauen wollte, habe ich mich für einen Kurztrip nach Dresden entschieden. Eindrücke, die ich in der Stadt und während der Bahnfahrt gesammelt habe, wurden mit dem Smartphone visuell umgesetzt.